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Zumal die Person an der ein Mensch am meisten interessiert ist, sie selber ist, warum dann nicht in Erfahrung bringen, wer sie wirklich ist, nicht nur als was sie erscheint?
6.8.1.4Das Ego-Selbst ist das Geschöpf, das dem Handeln und Denken des Menschen entspringt, sich langsam wandelnd und entwickelnd. Das Überselbst ist das Bild GOTTES, vollkommen, vollendet und unwandelbar. Wenn ihr euch selbst erfüllen sollt, müßt ihr das eine durch das andere glänzen lassen.
6.8.1.7Das Ego ist schließlich nur eine Idee. Seine scheinbare Wirklichkeit rührt aus einer höheren Quelle. Stellen wir die innere Anstrengung an, nach dem Ursprung dieser Idee zu suchen, so werden wir früher oder später auf den GEIST stoßen, dem diese Idee entsprang. Dieser Geist ist das Überselbst. Diese Anstrengung ist die SUCHE. Die Selbsttrennung der Idee vom Geist, der deren Existenz möglich macht, ist Egoismus.
6.8.1.9Was der Mensch für die eigene wahre Identität hält, ist nur ein Traum, der einen davon trennt. Er ist zu einem seltsamen Geschöpf geworden: freudig akzeptiert er die beengende Finsternis des Lebens des Ego, dem lodernden Licht des Lebens der Seele aber kehrt er den Rücken zu!
6.8.1.10Sobald diese Frage – Was bin ich? – beantwortet ist, gibt es keine weiteren Fragen mehr. Im Lichte dieser strahlenden Antwort wissen wir, wie wir mit all unseren Problemen klarkommen.
6.8.1.11Darin liegt der erstaunliche Widerspruch des Lebens des Menschen: er trägt das Göttliche in sich, ist sich aber nur dessen genauen Gegenteil gewahr und wird es nicht leid, dahinter herzujagen.
6.8.1.15Es kommt zu einer unglaublichen Überraschung, wenn sich das Höhere-Selbst in Dir selber zeigt--wenn sich das Ego zum allerersten Mal in einem göttlichen Licht wirklich sehen kann.
6.8.1.17Das persönliche Ego leitet sein Licht des Bewußtseins und seine Kraft zu handeln vom Überselbst ab.
6.8.1.23Das Ego borgt seine Wirklichkeit, seine Wahrnehmungskraft, die eigentliche Fähigkeit, gewahr zu sein, von seiner Verknüpfung mit dem Überselbst.
6.8.1.28Denkt immer wieder über die Unterschiede zwischen dem persönlichen Ego und dem unpersönlichen Überselbst nach, solange bis ihr sie in- und auswendig kennt.
6.8.1.31Das Überselbstbewußtsein spiegelt sich im Ego wider, das sich dann vorstellt, es habe ein eigenes ursprüngliches und nicht abgeleitetes Bewußtsein.
6.8.1.33Es gibt andere Kräfte in uns neben denen, die jeder kennt. Einige sind höher und nobler als unser übliches Selbst, andere niederer und wertloser.
6.8.1.40Der Mensch gleicht einem Schauspieler, der so restlos in die Interpretation seiner Rolle verwickelt ist, daß er seine ursprüngliche Identät vergessen hat, ihn effektiv daran hindert, sich zu erinnern wer und was er ist.
6.8.1.46Das “Ich” erkennt sich als das Höhere Selbst, wenn es aufhört, sich als eine individuelle Entität zu begrenzen und dadurch seinen Willen endlich vollständig befreit …
6.8.1.49,Du hast einen Körper, aber das wirkliche Du besteht nicht aus Fleisch und Blut. Du hast einen Intellekt, aber das wirkliche Du ist nicht intellektuell. Was bist Du dann? Du bist das unendliche Bewußtsein des Überselbst.
6.8.1.61Das Ego drückt sich durch Wünsche und Vorlieben aus, der Intellekt denkt und erinnert, die Sinnesorgane erfahren und empfangen die äußere Welt. Keine dieser drei ist die wirkliche Ich-heit des Menschen.
6.8.1.62Der Körper, in dem wir uns aufhalten, sind wir nicht. Der Intellekt, mit dem wir denken, sind wir nicht. Das Bewußtsein, mit dem wir „Ich“ äußern, ist das Selbst.
6.8.1.65Wir alle denken, erleben, fühlen und identifizieren uns mit dem ,,Ich”. Wer aber weiß wirklich, was es ist? Um es kennezulernen, müssen wir in den Geist schauen, nicht auf das, was er entält, wie die Psychologen, sondern auf das, was er an sich ist. Wenn wir durchhalten, können wir das ,,Ich” hinter dem ,,Ich” ausfindig machen.
6.8.1.73Es gibt nur ein einziges Licht des Bewusstseins in der Kamera des Verstandes. Ohne dieses Licht könnte die Welt nicht auf dem Film unseres Ego-Verstandes fotografiert werden. Ohne es wäre der Ego-Verstand selbst ebenso leer. Dieses Licht ist das Höhere Selbst.
6.8.1.78Wenn wir uns nur unseres eigenen Bewusstseins bewusst werden könnten!
6.8.1.79Wir müssen in der Tat einen Unterschied machen zwischen dem bewussten Selbst, welches so sehr an den Körper gebunden ist, und dem überbewussten Selbst, welches nicht von den körperlichen Sinnen erreicht oder erfasst wird.
6.8.1.82Die normale Erfahrung bringt den Menschen dazu, sich mit seinem Körper zu identifizieren, aber wir versäumen es, weiter und tiefer zu gehen und uns zu fragen: “Wer ist im Körper anwesend?”
6.8.1.86Das endgültige “Ich” ist weder das “Ich” der Sinne, noch das der Wünsche, sondern eines tieferen Wesens, frei und nicht verhaftet, gelassen und sich selbst genügend.
6.8.1.91Das ultimative Ziel ist es, sich selbst in erster Linie als geistiges und nicht als körperliches Wesen zu betrachten und diese götzendienerische Identifizierung des Selbst mit Fleisch, Blut und Knochen zu beenden.
6.8.1.96Sogar tadelloses Verhalten und einwandfreie Manieren gehören zum Ego und nicht zur Erleuchtung.
6.8.1.109Wir schöpfen die Fähigkeit zu leben aus dem Überselbst, ebenso die Kraft zu denken. Indes begrenzen wir sowohl das eine wie auch das andere auf eine kleine, bruchstückartige und in der Hauptsache physische Sphäre. Innerhalb dieser Grenzen sitzt das Ego auf einem Thron, unsere Sinne ihm dienend und unsere Gedanken ihm Vorschub leistend.
6.8.1.110Gedanken entstehen und vergehen auf der Oberfläche des Bewußtseins genau wie die Wellen auf dem Meer. Sowohl die Gedanken als auch die Wellen verschwinden wieder in ihrem Ursprung. Das Ego ist eine Gesamtheit von Gedanken, denen es inbrünstig verhaftet ist und die eine lange Reihe von Vorfahren haben. Auch es löst sich im universellen Geist auf ...
6.8.1.114,Das Ego, an das wir so sehr gebunden sind, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als nichts anderes als die Gegenwart des Welt-Geistes in unserem eigenen Herzen. Wenn die Identifikation dann durch ständiges Üben vom einen zum anderen verlagert wird, haben wir den Sinn des Lebens erreicht.
6.8.1.127Was wir als die Attribute des Egos erkennen, stellt ein reflektiertes, beschränktes und wandelbares Bild von dem dar, worauf wir im Überselbst stoßen. Letztlich hängen diese Attribute sowohl hinsichtlich ihrer Existenz als auch ihrer Natur vom Überselbst ab.
6.8.1.128Uns weniger fremd anmutend und religiös ausgedrückt, kann man auch sagen, daß GOTT in jeden von uns etwas von Sich Selbst gelegt hat. Indes ist dieses Etwas nur als ein Mögliches zugegen; wir müssen die nötige Anstrengung machen, es uns in zunehmendem Maße bewußt zu machen.
6.8.1.140Wie kann sich ein Mensch vollständig ausdrücken, außer er entwickelt sich vollständig? Die spirituelle Evolution, die verlangt, daß er das Ego aufgibt, geht Hand in Hand mit der des Denkens, Fühlens und Wollens, die verlangt, daß er es vervollkommnet.
6.8.1.158Auf jeder Stufe dieser Suche, von der des jüngsten Anfängers bis zu der des fortgeschrittenen Praktikers, ist die Notwendigkeit, das Ego zu unterwerfen, allgegenwärtig.
6.8.1.194. . . Das Ego mag an seinem Platz bleiben und sich um die Bedürfnisse und den Lebensunterhalt des Körpers und des Intellekts kümmern, allerdings immer als Untergebener des höheren Selbst und in Gehorsam gegenüber dem höheren Willen.
6.8.1.201,Es stimmt - und stimmt auch nicht -, daß wir das Ego nicht mit in das Leben mystischer Erleuchtung hinaufnehmen können. Das Ego ist schließlich nur eine äußerst beschränkte und oft verzerrte Spiegelung des Höheren Selbst …. Aber es ist eine Spiegelung. Könnten wir es richtig auf das Höheres Selbst einstellen und es ihm unterwerfen, stünde es dem erleuchteten Leben nicht hinderlich im Wege. Das Ego kann allerdings nicht zerstört werden, solange wir in einem Körper weilen und seine Dienste brauchen; aber wir können es bezwingen und zum Diener machen, wir brauchen ihm nicht zu gestatten, daß es Herr im Hause bleibt. Wenn wir das einzsehen, werden wir das philosophische Ideal eines voll entwickelten, gemeisterten und bereicherten, abgerundeten Egos, das als ein Kanal für die Inspiration und Lenkung des Höheren Selbst dient, besser zu schätzen wissen. Ein armseliges Ego wird natürlicherweise einen beschränkteren Kanal für die Äußerung des Höheren Selbst bilden als ein höher entwickeltes. Der wirkliche Feind, den wir bezwingen müssen, ist nicht die Wesenheit Ego, sondern das Wirken des Egoismus.
6.8.1.206... Solange wir in einem Körper stecken, kann das Ego freilich nicht zerstört werden; aber es läßt sich bezwingen und zum Diener machen, statt ihm zu gestatten, daß es Herr im Hause bleibt ….. . Der wirkliche Feind, den es zu bezwingen gilt, ist nicht das Wesen Ego, sondern die Funktion des Egoismus.
6.8.1.206,. . . wenn wir es betreten wollen, das Höhere Selbst, können und müssen wir es noch während wir leibhaftig sind, betreten. Es ist weder eine Zeit noch ein Ort, sondern ein Lebenszustand und eine Entwicklungsstufe. Es ist das ego-freie Leben. Das Ego wird nicht aufgefordert, sich zu zerstören, sondern sich zu disziplinieren. Das Persönliche in einem Menschen muss leben, aber nur als Sklave des Unpersönlichen. Diese beiden Identitäten machen unser Selbst aus.
6.8.1.208,Wenn jemand das Ego völlig und vollständig verlieren würde, so dass keine Spur mehr davon existieren würde, müsste er sterben, denn unser Körper ist ein Teil des Egos. Doch er lebt weiter. Das zeigt, dass das, was er wirklich verliert, nicht die Ego-Natur sondern der Ego-Wille ist. Es wird durch den höheren Willen ersetzt.
6.8.1.215Das Ego wird immer seine Probleme haben. Mit immer ist gemeint, von der Geburt an, durch alle Jahre hindurch bis zum Tod. Das gilt für jeden Menschen, allerdings geht ein erleuchtetes menschliches Wesen mit ihnen in hervorragender Weise um.
6.8.1.223Das “Ich” ist weiter hier, nicht die altbekannte, kleinkarierte Kreatur, sondern ein anderes „Ich“, ein glorreich verwandeltes Eines.
6.8.1.228Dies ist das Ego, von dem wir fälschlicherweise annehmen, es sei unser wirkliches Selbst. Dies ist das Ego, an das uns die Erinnerung kettet. Dies ist der illusorische Teil unserer doppelten Persönlichkeit; dies ist der bekannte Teil unseres Seins, ein bloßer Schatten, den der unbekannte, unermeßlich viel größere Teil wirft. Ohne aufzuwachen und sich der Wirklichkeit bewußt zu werden, wandert dies durch die Fatamorgana des Daseins von einem irdischen Körper zu einem anderen, von einem Traum zu einem anderen.
6.8.1.233Die nach dem Tode in der Geisterwelt lebende Wesenheit ist dasselbe Ego, das auf Erden weilte, und wird von ein un demselben Überselbst ausgestrahlt und erhalten. In dieser Beziehung sind sie nach wie vor unterschiedliche und getrennte Wesenheiten, obwohl sie so innig verbunden sind wie Eltern und Kind.
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