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Der Aspirant muss sich immer daran erinnern, daß seine unmittelbare Pflicht in der Selbstvorbereitung, Selbstdisziplin und Selbstvervollkommnung liegt. Der Aufbau eines feinen Charakters auf der Suche ist ebenso wichtig wie das anspruchsvolle Streben und die Meditation, sogar noch wichtiger, zumal ersterer zur Auflösung des Egoismus führen wird, und ohne dies sind die letzteren von geringem Nutzen.
5.6.1.11Die Reformation und sogar Transformation des Charakters ist ebenso ein Bereich der Philosophie wie die Praxis der Konzentration und das Studium des Geistes. Die Tugend, die sich aus der Disziplinierung der Gedanken und der Selbstkontrolle entwickelt, beseitigt Hindernisse und gibt dem Streben nach Wahrheit Kraft.
5.6.1.15In dem Maße, in dem wir uns läutern und veredeln, qualifizieren wir uns für den Empfang höherer Erkenntnis.
5.6.1.20Wir müssen in uns nach den Unreinheiten und Falschheiten suchen, der Bosheit und dem Neid, den Vorurteilen und der Bitterkeit, die zu unserer niederen Natur gehören. Und wir müssen mit unserem ganzen Willen und unserer Kraft des Denkens daran arbeiten, um sie auszutreiben.
5.6.1.30Wir werden in dieses höhere Bewusstsein hinein wachsen müssen. Es gibt keinen anderen Weg für uns.
5.6.1.42Der Charakter kann verändert werden. Befassen wir uns gewohnheitsmäßig mit solch erhabenen Themen, werden wir mit der Zeit feststellen, daß sich unsere ganze Weltanschauung wie von Zauberhand verändert und erweitert. Die neue Sichtweise wird sich allmählich fest in uns verankern. So heißt es in der christlichen Bibel: “Wie der Mensch in seinem Herzen denkt, so ist er”, was sich mit dem vergleichen lässt, was lange vor dieser Aussage in Sanskrit geäußert wurde: “Wie man denkt, so wird man; das ist das ewige Geheimnis” – Maitri Upanishad.
5.6.1.48Der Schlüssel zu richtigem Verhalten liegt in der Weigerung, sich mit der niedrigen Natur zu identifizieren. Ihr müßt die hypnotische Wahnvorstellung sprengen, daß ihr wirklich die niedrige seid. Sie läßt sich sprengen indem ihr nein sagt zu jeder, daraus rührenden Einflüsterung ; imdem ihr den Willen aufbringt, ihr Widerstand zu leisten; indem ihr die Vorstellungskraft benützt, sie als etwas Fremdes und außerhalb Liegendes zu projizieren; indem ihr euch in eurem Streben nach dem wahren Selbst auch auf die Gefühle stützt und den Verstand gebraucht, um zu begreifen, was sie ist.
5.6.1.50. . . Liebe muss mit Einsicht vereint werden, Mitgefühl seine warmen Strahlen auf den kalten Intellekt vergießen. Zur Erleuchtung anderer beizutragen kann als der Preis der eigenen Erleuchtung angesehen werden . . .
5.6.1.60,Wir sollten mit der Überzeugung beginnen, daß unser eigener Charakter markant veredelt werden kann, und mit der Einstellung, daß unsere eigenen Bemühungen den Abstand zwischen unserem gegenwärtigen Zustand und dem Ideal dessen verringern können.
5.6.1.74Je mehr der Charakter gereinigt ist, desto leichter fällt die Übung der Meditation. Je mehr die niedere Natur einen Menschen hält, desto kürzer werden die Perioden sein, in denen wir fähig sind, die Aufmerksamkeit auf das Höhere Selbst zu halten.
5.6.1.88Freiheit – ein gewaltiges Wort, dessen Bedeutung weit über die Vorstellung, die sich der Durchschnittsmensch davon macht, hinausgeht. Wer engstirnigen Vorurteilen verhaftet ist, stark an Dingen hängt, Opfer ungezügelter Begierden ist und in spiritueller Unwissenheit steckt, der ist nicht frei.
5.6.1.94Wo das Höhere Selbst vollends in einem Menschen lebt, wird er nicht darüber nachdenken müssen, ob eine Handlung rechtschaffen ist oder nicht. Gerechte Handlungen werden spontan von ihm ausgehen und keine andere Weise wird möglich sein . . .
5.6.1.108,There is a perfect relation between the impression we make upon others and the mastery we have achieved over ourselves. The strength of the impression depends on the degree of the mastery. Furthermore, our power over the world outside us will be proportionate to our power over the nature within us.
5.6.1.148Es gibt drei Tätigkeiten, die ihr einer häufigen Untersuchung und unermüdlichen Züchtigung unterwerfen müßt – euer Denken, Sprechen und Handeln.
5.6.1.171The mark of true goodness is, first, that it never by thought, word, or deed injures any other living creature; second, that it has brought the lower nature under the bidding of the higher; and third, that it considers its own welfare not in isolation but always against the background of the common welfare.
5.6.1.361Was ist Sünde? Sie kann erstens als jede Handlung definiert werden, die anderen schadet; zweitens als jede Handlung, die einem selbst schadet; drittens als jeder Gedanke oder jede Emotion, die diese Folgen hat.
5.6.1.371Der Egoist denkt in erster Linie nur an die Befriedigung seiner eigenen Bedürfnisse, ohne sich darum zu kümmern, ob er anderen schadet. Der höher veredelte Typus denkt auch an seinen unmittelbaren Familien- und Freundeskreis. Der höchste Typus aber nimmt gleichermaßen Rücksicht auf sich selbst, auf seine Familie, auf jeden, der seinen Weg kreuzt, und auf alle anderen. Er fühlt für alle mit und befriedigt seine Wünsche nie, indem er einem anderen etwas wegnimmt oder schadet.
5.6.1.386Letztendlich besteht die größte Wohltat darin, einem Menschen das höhere Leben vor Augen zu führen, das für ihn möglich ist.
5.6.1.392Die hartnäckige Zielstrebigkeit ist ein Charakterzug von allen, die Grosses erreicht haben. Rückschläge können sie nicht abschrecken, Arbeit kann sie nicht ermüden, Härten können sie nicht enttäuschen. Die Qualität der Ausdauer ist immer in Ihnen gegenwärtig. Aber für Menschen ohne Ausdauer ist jede Niederlage ein Waterloo.
5.6.1.440Unsere Haltung gegenüber mühsamen oder schwierigen Lebenssituationen wird zeigen, wie weit wir auf unserer Suche wirklich gekommen sind. Wenn wir uns nicht der philosophischen Disziplin unterzogen haben, werden wir diese Situationen entweder auf eine falsche, egoistische Weise analysieren oder es ganz vermeiden, sie zu analysieren.
5.6.1.463Wenn wir uns dazu bringen können, unsere eigenen Taten von außen zu betrachten, genau – so, wie wir die Taten von Anderen betrachten, werden wir das philosophische Ideal erfüllen.
5.6.1.488
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