The Library
Alle Probleme verschwinden von dem Gemüt, als ob es sie gar nicht gegeben hat. Es gibt keine Sorge über irgendjemand oder irgendetwas. „Gott ist in seinem Himmel, und alles mit der Welt ist gut.“ Da gibt es keine quälende Situation zu klären, keine schwierige Entscheidung zu treffen, keine Suche mit ausgedehnten Kämpfen und persönlichen Selbst-Disziplinen und unausweichlichen Enttäuschungen zu befolgen. Sie oder er hat nun das Geheimnis aller Geheimnisse, den glückseligen Zustand der Erleuchtung.
16.25.2.13Wenn sich das menschliche Bewusstsein entwickelt, schafft es sich höhere und höhere Vorstellungen des Göttlichen, bis es, endlich, über sich selbst erhoben wird in eine unbeschreibliche Erfahrung. Es verliert sich selbst in dem Göttlichen Selbst, und wenn es zum normalen Leben zurückkehrt, gibt es nichts mehr zu suchen. Ich meine hier nicht die Erfahrung, die mehrere Mystiker eine innere Erleuchtung genannt haben, sondern etwas, was von einer Ein-für-alle-mal Natur ist, und was uns in seiner Essenz nie mehr verlässt.
16.25.2.26. . . die volle und dauerhafte Ankunft kann nicht allein durch Meditation zustande kommen . . . der Weg zu diesem aussergewöhnlichen Resultat muss durch alle drei Felder von Yoga, Metaphysik und Selbstlosem Dienen führen.
16.25.2.49,Es ist die Vorbereitung des Menschen, seines Herzens und Geistes, die so viel Zeit in Anspruch nimmt, in vielen Fällen sogar so viele Jahre; während die Erleuchtung selbst ein einziges kurzes Ereignis ist: Der Effekt bleibt dauerhaft.
16.25.2.56Wenn die Erleuchtung durch eine ihr angemessene philosophische Vorbereitung kommt, ist die Erfahrung plötzlich, direkt, unerwartet und spontan.
16.25.2.64Die Ruhe, die er in sich trägt, und die in seinem ganzen Wesen erscheint, ist nicht aus dem Nichts entstanden. Sie ist nach langem Kampf und vielem Leiden zu ihm gekommen.
16.25.2.69Nicht alle Menschen erreichen diesen wünschenswerten Zustand durch formale Methoden der Meditation und deren regelmäßige Anwendung. Einige erreichen ihn, indem sie eine höhere Einstellung zu den Ereignissen, Situationen, Eindrücken und Emotionen einnehmen, die ihnen im Laufe eines jeden Tages begegnen.
16.25.2.70Wenn ihr euch einst der Wahrheit bewußt werdet so wie sie wirklich ist, werdet ihr keine okkulte Vision haben, kein ,,Astralerlebnis”, keine verzehrende Ekstase. Vielmehr werdet ihr in einem Zustand tiefer Stille volle Klarheit darüber gewinnen, werdet ihr erkennen, daß die Wahrheit schon immer in euch war und die Wirklichkeit schon immer um euch. Denn die Wahrheit ist nicht etwas aufgrund eurer Anstrengungen Gewachsenes und Entwickeltes; nicht etwas durch mühseliges Addieren eurer Anstrengungen Erreichtes oder Geleistetes; nicht etwas, das ihr Jahr um Jahr perfekter machen müßt. Wenn eure geistigen Augen die Wahrheit erst einmal erkennen, könnt ihr sie nie wieder davor verschließen.
16.25.2.77Die Entdeckung deines wahren Wesens ist äußerlich nicht dramatisch, und vielleicht weiß lange keiner außer dir selbst etwas davon. Die Welt mag dich nicht dafür ehren: dein Tod mag so unbemerkt sein wie dein Leben. Aber der Zweck deines Lebens ist erfüllt worden; und Gottes Wille getan.
16.25.2.78Niemand weiß wirklich, wie diese Erleuchtung einem anfangs dämmert. In ersten Moment war sie nicht da, im nächsten Moment war er gewissermaßen in ihr.
16.25.2.82Keine Bekanntmachungen teilen der Welt mit, daß man zur Erleuchtung gekommen ist. Keine Herolde blasen die Posaunen und verkünden des Menschen größten Sieg – den Sieg über sich selbst. Dabei handelt es sich in Wirklichkeit um den stillsten Augenblick in seinem ganzem Leben.
16.25.2.83In diesem Stadium gibt es keine Bemühung für weiteres Wachstum; es kommt so sanft und so natürlich wie das der Blumen. Dort ist kein Opfern von Dingen, die das Ego wünscht oder sich daran hängt, denn dort ist solch eine Einsicht zum Wert oder zur Wertlosigkeit, dass sie bleiben oder abfallen – wie von selbst.
16.25.2.86Plotin vertrat sogar die Ansicht, es sei für einen Menschen besser, sich nicht bewusst zu sein, daß er tugendhaft, mutig und weise handelt oder sich auf wunderbare Weise in Kontemplation übt, frei von störenden geistigen Bildern oder Gedanken. Denn wenn er nicht weiß, daß er – der Mensch – dies tut, wird kein Egoismus sein Bewusstsein beflecken . . .
16.25.2.89,Wahr ist nicht nur, daß es eine Vielfalt in der Natur der Erleuchtung gibt, sondern auch, daß es eine Bandbreite von Stufen in der Erleuchtung an sich gibt.
16.25.2.95…Innerer Friede ist eine Frucht der ersten und niedrigsten Erleuchtungsstufe, obwohl nach wie vor – wenn auch kaum merklich - Gedanken auftauchen werden und das kursive Denken fortfahren wird, allerdings langsamer. Aber die Konzentration ist stark genug, euch von der Welt zu lösen und wirft infolgedessen das Glück ab, das Hand in Hand geht mit einer solchen Loslösung...
16.25.2.97,Alle Menschen auf diesem Planeten sind unvollkommen. Vollkommenheit läßt sich hier nicht erreichen. Wenn ein Mensch aber danach gestrebt und sie nahezu erreicht hat, wird sie ihm automatisch zuteil sobald er vom Körper befreit ist.
16.25.2.110Die Befreiung von weiteren Reinkarnationen kann während des Leiblichen Lebens erreicht werden, aber die volle Vollendung des dazugehörigen inneren Friedens kann erst nach dem endgültigen Verlassen des Körpers kommen.
16.25.2.112Wir müssen nicht eine bestimmte Form der Meditation erwerben, um unsere Seele zu finden. Sie ist für uns eine immerwährende Wirklichkeit, nicht nur ein intellektuelles Konzept oder ein emotioneller Glaube.
16.25.2.150Dieses fortgeschrittene Stadium zu erreichen, bedeutet, die Kapazität zu erreichen, direkt und unmittelbar in Meditation einzutauchen, nicht nur zu besonderen Zeiten oder an einem geeigneten Platz, sondern immer und überall.
16.25.2.164Wenn dieses Gewahrsein sich ganz unerschütterlich und selbst zu allen Zeiten, ob im Wach- oder Schlafzustand, vergegenwärtigt - dann sind wir am Ende der Suche.
16.25.2.174Das allein ist das endgültige Ziel, welches durch alle die drei Zustände währt – Wachsein, Träumen und Tiefschlaf – und während aller Tagesaktivitäten.
16.25.2.179Was wir normalerweise als Tiefschlaf kennen ist der Schleier der Unwissenheit, welcher das Wahre verdeckt . . . Die oder der Heilige aber nimmt das Gewahrsein, welches Sie oder Er im Wachzustand hatte, mit in den Schlaf. Er möge es bis zu einem Funken reduzieren, doch es ist immer da.
16.25.2.180,Leiden wir unter einem Identitätsverlust nach diesem Übergang in das Reich des Höheren Selbst? Sind wir uns dann nicht mehr bewusst, die Person aus der Vergangenheit mit einem Namen zu sein? Wenn das so wäre, wären wir nicht mehr in der Lage in der Gesellschaft zu existieren oder unseren Pflichten nachzukommen. Nein! –äußerlich ist es mehr oder weniger unverändert, obwohl die Verhaltensmuster erkennbare Zeichen der Überlegenheit über den vergangenen Menschen zeigen, der er war. Innerlich findet eine totale Revolution statt.
16.25.2.186Die Unterschiede zwischen menschlichen Wesen bleiben auch nach der Erleuchtung bestehen. Das Unterschiedliche, welches uns einzigartig macht und die Individualität, die sie darstellen, bestehen weiterhin. Doch die Einheit hinter den Menschen gleicht dies kraftvoll aus.
16.25.2.189Unser Bewusstsein geht aus der Quelle, in der alles Bewusstsein eins ist, hervor. Es durchläuft seine lange Entwicklung durch zahlreiche Zustandsänderungen, nicht um wieder so vollständig mit seiner Quelle zu verschmelzen, daß es praktisch ausgelöscht wird, sondern um bewusst mit dieser Quelle harmonisiert zu werden, während es dennoch seine Individualität beibehält.
16.25.2.204Er lebt jeden Augenblick im Bewusstsein seines höheren Selbst. Dennoch lehnt dieses das Bewusstsein des niederen Selbst weder ab noch beeinträchtigt es es.
16.25.2.208Das Ziel ist erreicht wenn das Höhere Selbst das Ego umgibt und in sich aufnimmt.
16.25.2.218Obwohl wir in etwas aufgenommen wurden, was unsagbar viel grösser ist wie wir, bleiben wir immer noch ein Individuum . . .
16.25.2.219,Der erleuchtete Mensch hat die gleiche Art von Körper und die gleichen fünf Sinne wie nicht erleuchtete Menschen. Auch seine Erfahrung mit der Welt muss dieselbe sein. Aber - und das ist der enorme Unterschied - er erlebt es zusammen mit dem Höheren Selbst.
16.25.2.234Einer, der dieses höhere Bewußtsein auf Dauer besitzt, wird die äußere Welt wie andere Menschen sehen und erleben – mit dem einen Unterschied: er wird auch die Beziehung zwischen dem, was er sieht, und der dahinter liegenden WIRKLICHEN Welt verstehen…
16.25.2.242,Dies ist der spirituelle Höhepunkt im Leben eines Menschen, dieser dramatische Augenblick, in dem sich das Bewußtsein selbst erkennt und versteht.
16.25.2.247Wenn jemand erleuchtet ist, kann ein unterscheidendes Auge diese Tatsache an dem Körper und den Handlungen, an der Stille und den Äußerungen wahrnehmen. Einem unwissenden Auge wird vielleicht gar nichts Ungewöhnliches auffallen.
16.25.2.254Zu den Auswirkungen der Erleuchtung zählen: eine unerschütterliche Gleichgültigkeit gegen äußerlichen Besitz, Rang, Ehren und Personen; eine überwältigende Gewißheit über die Wahrheit; ein sorgenfreier, überirdischer, jenseits aller Störungen und Wechselfälle liegender Friede; eine Bejahung der allgemeinen Rechtmäßigkeit der universellen Situation, in der jedes Einzelwesen und jedes Ereignis eine spezielle Rolle spielt; eine untadelige Aufrichtigkeit, die sagt, was sie meint und meint, was sie sagt.
16.25.2.255Wir verstehen dann, was es bedeutet, nichts aus eigenem Antrieb zu tun, weil wir klar spüren, dass die höhere Macht durch uns alles bewirkt, was zu tun ist, und zwar richtig, während wir selber einzig gewahr werden, was geschieht.
16.25.2.257So wie der erleuchtete Zustand einen Menschen nicht daran hindert, physische Eindrücke von der Welt ringsherum zu empfangen, so hindert er einen auch nicht daran, psychische Eindrücke von den Menschen ringsherum zu empfangen. Weder klammert er sich an irgendeinen dieser Eindrücke, noch lässt er zu, daß sich seine Gefühle mit ihnen verschlingen.
16.25.2.260Wir sind nicht mehr in der Lage, für uns selbst zu wollen, aus dem einfachen Grund, daß eine andere Einheit begonnen hat, für uns zu wollen. Sowohl der Egoismus im menschlichen Sinne, als auch der Sensualismus im tierischen Sinne, sind beide aus unserem Herzen ausgeschieden.
16.25.2.270T Der erleuchtete Mensch blickt nicht ständig auf Erinnerungen an die Vergangenheit zurück und hält sie nicht für wiederholbar, denn sie gehören zum Ego… Die einzige Ausnahme wäre, wenn er auf sie zurückgreifen muss, um andere anzuleiten, ihnen zu helfen von seinen Erfahrungen zu profitieren.
16.25.2.285,Eines Tages wird sich dieser geheimnisvolle Vorgang ereignen, den Jesus ,, das Wiedergeboren-Werden” genannt hat. Dabei wird das niedere Selbst still vom höheren verdrängt werden. Es wird in aller Heimlichkeit kommen, im Herzen des Schülers, und es wird mit einer überwältigenden Wucht kommen, der sich der Intellekt, das Ego und Tier in ihm vergeblich zu widersetzen suchen...
16.25.2.296,… es ist sowohl natürlich als auch unvermeidlich, dass jemand, der in das reichere Leben des Höheren Selbst eingetreten ist, einige seiner höheren Fähigkeiten zeigt…
16.25.2.296,. . . was früher ein gelegentlicher Blick war, wird nun zu einem ständigen Einblick. Die sporadisch wiederkehrende Ahnung einer hütenden Anwesenheit wird nun zur ständig etablierten Erfahrung derselben. Diese göttliche Anwesenheit ist nun für uns eine unmittelbare und innige geworden. Ihre Realität und Lebendigkeit sind nicht länger Gegenstand von Argumentationen oder Streitigkeiten, sondern einer etablierten Erfahrung . . .
16.25.2.296,Äußerlich scheinen wir so intensiv oder so energisch zu handeln wie andere Menschen. Aber innerlich ruhen wir wahrhafig im Höheren Selbst, das uns wie als wären wir Kinder, dazu bringt, notwendige Handlungen auszuführen. Unser Geist ist ruhig, selbst wenn unser Körper beschäftigt ist. Und aufgrund dieser Führung werden unsere Handlungen richtig und sogar inspiriert sein, unser persönlicher Wille wird Ausdruck eines Höheren sein.
16.25.2.297Zu guter Letzt, wenn die Vereinigung des Selbst mit dem Höheren Selbst total und vollständig ist, wird ein Teil unseres Bewusstseins regungslos in der Unendlichkeit verbleiben, unerschöpflich in der Ewigkeit. Dort, in dieser heiligen Hehrlichkeit, werden wir mit unserer göttlichen Identität erfüllt sein, von einem unwiderstehlichen Magnetismus gehalten, freudig und liebevoll.
16.25.2.299Die Eule, die mitten in der Nacht klarsieht, ist ein altes und gutes Symbol für Heilige, deren Geist für immer im Frieden des unendlichen Geistes ruht und durch ihn erleuchtet ist.
16.25.2.307Dann wird das Leben stillschweigend zu einem Zeugnis der ununterbrochenen Gegenwart des Höheren Selbst.
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