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Die Natur kann nicht beschleunigt werden. Die Blüte einer Blume öffnet sich, wenn die Zeit dafür reif ist. Wenn der Kurze Pfad für einige Schüler sofortige Resultate ergibt, ist es nur dadurch daß sie in ihrer Entwicklung weitergekommen sind. Sie haben ihre Lehre auf dem Langen Pfad schon absolviert, entweder in diesem oder in früheren Leben.
15.23.4.9Miguel de Molinos: ”Es macht keinen Sinn, dem inneren Weg der Kontemplation zu vertrauen, wenn nicht die Blockaden, welche einen Fortschritt verhindern und spirituelle Geißeln aus dem Wege geräumt werden.” Mit anderen Worten, der Lange Pfad muss den Weg ebnen für die Arbeit des Kurzen Pfades.
15.23.4.18Wenn die Gnade des Höheren Selbst den Menschen ergreifen soll, darf kein Teil unseres Egos Widerstand leisten. Deshalb bedarf es einer Vorbereitung auf das Ereignis, eines Prozesses, in dem das aus uns herausgenommen wird, was mit Sicherheit einen solchen Widerstand hervorrufen würde. Mit anderen Worten: Die Aktivität des Langen Pfades ist notwendig, um den Kurzen Pfad erfolgreich zu beschreiten.
15.23.4.21Es braucht einige Stärke, den Beginn von negativen Stimmungen abzubrechen und sich zu verweigern, in der Dunkelheit zu sitzen. Es braucht einige Geduld, still zu sitzen, wartend, bis wir den Eintritt in die Gegenwart der Quelle unseres Seins spüren. Nur wenige werden mit diesen Qualitäten geboren. Die Anderen müssen sich diese allmählich durch Übung und Disziplin aneignen.
15.23.4.30Was ist der Zweck dieser inneren Arbeit an uns selbst auf dem Langen Pfad? Es geht darum, einen Weg für das Einströmen der Gnade zu bereiten, sogar zu den verborgensten Teilen unseres Charakters.
15.23.4.46Die Suche nach Gott ist bei ihrem Ende angekommen, aber die Suche in Gott wird nun ihren Lauf nehmen. Von nun an wird das Leben, die Erfahrung und das Bewusstsein wie von einem Mysterium eingehüllt sein.
15.23.4.54Alles, was ihr unternehmt, um am Ego zu arbeiten, ob ihr nun diese Schwäche beseitigt oder jene Fähigkeit verbessert, - es wird immer das Ego sein und euer Bewußtsein wird immer in dessen engem geschlossenen Kreis bleiben. In der Zeit, in der ihr euch solcher Arbeit widmet, hättet ihr euch mit dem Gedanken des Nicht-Egos, dem Überselbst, beschäftigen können, und ihr hättet bei diesem verweilen können, bis die dahinterligende Sonne durchbricht und ihr in der Herrlichkeit versinkt.
15.23.4.64Welch Erleichterung wird empfunden, wenn die Strapaze und Anspannung des langen Pfades der Lieblichkeit und Losgelöstheit des kurzen Pfades weichen!
15.23.4.78Es ist nicht notwendig, die Kämpfe und Mühen des Langen Pfades zu durchlaufen, nachdem wir ihn weit genug zurückgelegt haben um einige der, für den kurzen Pfad erforderlichen, Eigenschaften zu entwickeln. Dann können wir ihn verlassen und, dank Gnade, schnell durch die notwendigen Veränderungen der Sichtweise, des Standpunkts und des Bewusstseins gehen, um den Kurzen Pfad zu beschreiten.
15.23.4.79Sie wünschen sich, daß der Wandel dramatisch geschehen soll, in einem Augenblick. “Der Wind weht, wo er will”, sagte Jesus, und die Gnade kommt hier oder dort zu einer unvorhersehbaren Stunde.
15.23.4.92Nicht durch den eigenen Willen unseres Egos können wir dieses Juwel fassen, sondern nur durch die Gnade, die dieses andere Bewusstsein an die Stelle unseres Egos setzt.
15.23.4.93Beim Mittleren Weg handelt es sich um einen Übergang vom Langen Weg zum Kurzen. Er besteht in der geistigen Identifikation mit dem höheren Selbst. Diese geht zwar weit über die Identifikation mit dem Ego hinaus, ist aber nach wie vor von einer Art von Egoismus getrübt. Letzteres wird offenbar wenn der Pilger sich auf den Kurzen Weg begibt, wo er nach keinerlei Art von Identifikation trachtet, dem ”Ich” nicht mehr Aufmerksamkeit schenkt, sondern nur an das höhere Selbst als solches denkt und nicht an oder über dessen Beziehung zur eigenen Person.
15.23.4.96Es kann eine Zeit kommen, in der uns unsere eigene Persönlichkeit zuwider ist, in der wir beginnen, unsere eigenen Züge der instinktiven negativen Reaktion und des innewohnenden negativen Charakters zu verabscheuen. Auf dem Langen Pfad ist diese Reaktion naturbedingt verständlich, auf dem Kurzen Pfad kann es allerdings minimiert werden.
15.23.4.99Das Ende des Langen Pfades ist Frustration. Dies mag ein emotionell enttäuschender Segen sein, denn es zwingt den Menschen schließlich dazu sich dem Kurzen Pfad, dessen Ende die Erfüllung ist, zuzuwenden.
15.23.4.112Sobald wir realisieren, dass wir nicht zwei Wege gleichzeitig gehen können, werden wir uns zwingen, eine Wahl zwischen ihnen zu treffen. Das Ego oder das Höhere Selbst?
15.23.4.123Hopkins, der Jesuitpriester und Poet, gab die Meditation, wegen immer wiederkehrenden Stimmungen von Selbstverachtung und Hoffnungslosigkeit, auf. Das hört sich genau nach dem Punkt an, wo die Arbeit des Langen Pfades zu einem Ende gebracht werden sollte, um von der des Kurzen Pfades ersetzt zu werden.
15.23.4.126Wenn zu viel Zeit auf dem Langen Pfad verbracht wurde, und das mit einem zu langsamen Fortschreiten, entsteht der Drang, einen anderen Weg zu finden. Dann wird der Kurze Pfad geeigneter.
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