Day by day
Wenn das wirkliche SELBST in unserer friedlichen Freude am Tiefschlaf zugegen und deren Zeuge gewesen sein muß – andernfalls würden wir nichts von dieser Freude wissen – so muß es auch bei unseren umherschweifenden Phantasiegebilden im Traumschlaf und bei unseren körperlichen Tätigkeiten, als wir wach waren, zugegen und deren Zeuge gewesen sein. Dies führt zu einem ungeheuren, indes unausweichlichen Schluß. Wir befinden uns zu jeder Sekunde des Tages in unmittelbarer Nähe des wirklichen SELBST, des Überselbst, oder ganz in ihm. Wir werden ihm niemals näher stehen oder mehr in ihm sein. Wir brauchen uns seiner nur gewahr werden, das ist alles.
14.22.3.251 Jan 2011Mit erstens der Entdeckung des Überselbst und zweitens der Auslieferung an es, erfüllt ein Mensch den höchsten Zweck seines irdischen Daseins.
2.1.1.832 Jan 2011In gerade diesen Augenblicken, da das Leben rasch zu Ende geht, der Tod deutlich zugegen ist, mag der seit langem gesuchte, aber selten gefundene Erleuchtungszustand anheben und den Sterbevorgang begleiten."
6.9.1.943 Jan 2011Wenn sich einer gefühlsmäßig und gedanklich von einer Lage, in die er mit anderen verwickelt ist, nach Wunsch so zu distanzieren vermag, daß er alle Beteiligten, sich selbst inbegriffen, mit ruhiger Unparteilichkeit betrachtet – hat er es weit gebracht.
15.24.3.2124 Jan 2011Indem er die Rolle des Zeugen übernimmt, schafft er zwischen den Tätigkeiten, die ihn täglich in Anspruch nehmen, und sich selbst Distanz. Dies hilft ihm, sie einzuschränken, verhindert, daß sie seine Suche ganz und gar übertönen, und bewahrt das von ihm erlangte Maß an innerem Frieden.
15.24.3.2225 Jan 2011Im Laufe der Zeit mögt ihr eure Darbietung auf der Bühne des Lebens vielleicht mit einem belustigten Lächeln betrachten.
15.24.3.2156 Jan 2011... Hier also ist die erste, zum höchsten und letzten Weg gehörende Übung: denkt unentwegt and den GEIST, der das Ego, alle anderen Egos, ja, die ganze Welt hervorbringt. Übt euch solange darin, bis es euch in Fleisch und Blut übergegangen ist. Das hat zur Folge, daß ihr früher oder später dazu neigt, euer Ego mit vollkommener Unparteilichkeit zu betrachten als ob ihr ein anderer wäret. Darüberhinaus zwingt euch diese Übung, den Standpunkt des ALLS zu beziehen und in der Einheit die Grundlage des Seienden zu erkennen. ...
13.21.3.88, Auszug7 Jan 2011Alle diese kleinen Geister, die das Weltall bevölkern und in den Naturreichen tätig sind, hätten nicht ins Dasein treten können, wenn es nicht einen universalen, ihren Ursprung bildenden GEIST gäbe. Sie weisen auf dessen Existenz hin, zeugen wortlos von ihrer göttlichen Quelle. Die materialistische Vorstellung, nicht-intelligente “Materie” hätte individuelle Mittelpunkte intelligenten Lebens hervorbringen können, ist vollmommen absurd.
13.21.3.628 Jan 2011Betrachtet euch als das Individuum, und ihr werdet gewiß sterben; betrachtet euch als das Universale, und ihr tretet ein in die Unsterblichkeit, denn das Universale ist allzeit und ewig zugegen. Wir kennen keinen Anfang und kein Ende des kosmischen Prozesses. Sein Sein IST; mehr zu sagen, sind wir nicht imstande. Seid eher das als dies – das, was so unendlich und heimatlos ist wie Raum, das, was zeitlos ist und ununterbrochen. Fasst das Ganze des Lebens als euer Sein. Trennt euch nicht von ihm, sondert euch nicht davon ab. Dies stellt die schwierigste Aufgabe dar, denn sie verlangt, daß wir unsere relative Unwichtigkeit inmitten des unendlichen, ungeheuren Prozesses einsehen. Der Wandel, der vonnöten ist, ist ein gänzlich geistiger. Ändert eure Anschaung, dann wird euch , der Himmerl zuteil”.
13.21.5.959 Jan 2011Die praktische Botschaft des Mentalismus besteht nicht nur darin, uns warnend auf die kreative Nützlichkeit unseres Denkens aufmerksam zu machen, sondern auch in der an uns ergehenden Einladung, die QUELLE des Denkens ausfindig zu machen. Denn dort liegt unser wirkliches Zuhause, und wir müssen lernen, allzeit dort zu weilen.
13.21.5.1410 Jan 2011Der erste Schritt besteht in der Entdeckung, daß es eine GEGENWART, eine MACHT, ein LEBEN, einen GEIST, ein SEIN gibt, einzigartig, nicht geschaffen oder erzeugt, ohne Gestalt, unsichtbar und unerkennbar, allgegenwärtig und immer gleichbleibend . Der zweite Schritt besteht darin, daß wir die Beziehung dieser GEGENWART zum Weltall und zu uns selbst entdecken.
13.20.4.13311 Jan 2011Es gibt zwei Arten von Unsterblichkeit (solange das niedrige Selbst über das Bewußtsein herrscht): erstens die “endlose” Evolution des Egos, das sich langsam durch alle seine vielen Manifestationen entfaltet; und zweitens die wahre Unsterblichkeit des ewigen, unwandelbaren Wirklichen Selbst – oder Überselbst – das auf alle Zeit die Grundlage der ersteren bildet und sie aufrecht erhält.
6.9.1.181, Auszug12 Jan 2011In euch alles tragend, was ihr im Laufe eurer Untersuchungen, aufgrund eurer Meditationen und im Gebet gefunden habt, kehrt ihr in die Welt zurück, um Lebenserfahrung zu sammeln und das Gelernte praktisch anzuwenden.
13.20.4.14213 Jan 2011Es gäbe keine Hoffnung, dieser egozentrischen Lage jemals zu entrinnen, wenn wir nicht diese drei Dinge wüßten. Erstens ist das Ego nur eine Ansammlung von Erinnerungen und eine Reihe von Gelüsten, das heißt, von Gedanken; es ist eine fikitve Wesenheit. Zweitens kann die Denktätigkeit in der Stille zu Ende kommen. Drittens scheint die Gnade, der Strahl jener MACHT, die über den Menschen hinausgeht, auf alle Zeit und ist auf alle Zeit zugegen. Wenn wir den Geist ganz still werden und sich auf eine tiefschürfende Beobachtung des Selbsterhaltungstriebes des Egos konzentrieren lassen, öffnen wir der GNADE die Tür, die uns alsbald liebend verschlingt.
6.8.4.41714 Jan 2011Gnade ist für alle da. Sie kann nicht nur für eine spezielle Person da sein, aber nicht für andere. Wir sind nur nicht imstande, unsere verkrampften Hände zu öffnen und sie zu empfangen, unsere am Ego hängenden Herzen aufzutun und ihr behutsam Eintritt zu gewähren.
12.18.5.1715 Jan 2011Würde die Meditation damit aufhören, daß wir immer wieder nachdächten über die eigenen besten Ideen oder über die schriftlich aufgezeichneten Ideen eines inspirierten Menschen, so wäre das Ergebnis sicher hilfreich und die Zeit sicher sinnvoll genützt. Es wäre zweckvoll und aufbauend, aber nicht mehr. Ein derartiger Verkehr mit Gedanken stellt aber nicht das wirkliche Ziel der Meditation dar. Ihr Ziel besteht darin, eine Tür zum Überselbst aufzutun. Um dies zu erreichen, werden bei der Meditation alle Ideen und alle Gedanken über Bord geworfen. Während uns die Denktätigkeit nach wie vor im kleinen Ego festhält, hebt uns die vorsätzliche Gedankenstille gänzlich über das Ego hinaus.
4.4.3.1516 Jan 2011Sobald das Ego verstummt, vermag das Überselbst zu sprechen.
15.23.7.17017 Jan 2011Eine nützliche Methode besteht darin, mit der uns jeweils in Anspruch nehmenden Beschäftigung aufzuhören, still zu bleiben, und dem Gedanken an das Überselbst Aufmerksamkeit zu schenken. Wir sollten eine solche Pause mehrmals untertags einlegen, je öfter desto besser. Freilich mag es uns leichter fallen, mit einer zweimaligen oder dreimaligen Pause pro Tag zu beginnen und sie im Laufe einiger Monate schrittweise immer häufiger einzulegen.
15.23.6.18718 Jan 2011In nichts, was ihr unternehmt, bei keinem Schritt sollt ihr euch, das dürft ihr nicht vergessen, nur auf die beschränkten Hilfmittel des Egos verlassen. Die demütige Bitte um Hilfe vom Höheren Selbst erweitert diese Mittel und schützt euch. Denkt bei Beginn jeden Tages, jeden Unternehmens, jeder Reise und jeder wichtigen Aufgabe an das Überselbst, und haltet euch, an es denkend, an seine Gesetze. Trachtet nach seiner Inspiration, seiner Kraft. Es zu eurem stillen Partner zu machen, verdoppelt eure Wirksamkeit.
12.18.1.5419 Jan 2011Das Überselbst ist das innere oder wahre Selbst des Menschen, Es spiegelt das göttliche Wesen und die göttlichen Attribute wider. Das Überselbst ist eine Ausstrahlung aus der höchsten und letzten Wirklichkeit, indes ist es weder eine Unterteilung noch ein losgelöstes Fragment davon. Es ist ein aus ihr erscheinender Strahl, aber nicht die Sonne selbst.
14.22.3.31920 Jan 2011Wenn uns auch die Fähigkeit abgeht, das UNENDLICHE zu begreifen, zu ermessen oder wahrzunehmen, so verfügen wir doch über die Fähigkeit, seine Ausstrahlung intuitiv zu spüren.
14.22.1.2521 Jan 2011... Nach einem gewißen Maß an Vorbereitung, begeben sich die Anwärter auf den Kurzen Weg, um dieses Werk zu vollenden. Letzteres nimmt, verglichen mit der Vorbereitungsphase, viel weniger Zeit in Anspruch und kommt, da dabei die Möglichkeit besteht, allaugenblicklich die volle Selbst-Erleuchtung zu erzielen, plötzlich zuende. Haben sie sich erst einmal ganz auf den Kurzen Weg begeben, so fährt das, was sie auf dem Langen Weg zu tun versuchen, ohne ihr Zutun fort. ...
15.23.5.2, Auszug22 Jan 2011Was ist der Schlüssel zum Kurzen Weg? Er ist dreifach. Erstens: hört auf, nach dem Überselbst zu suchen, da es euch folgt, gleich wohin ihr euch begebt. Zweitens: glaubt an seine GEGENWART, daran, daß es bei und in euch ist. Drittens: versucht auch weiterhin, seine Wahrheit zu verstehen bis ihr weitere Gedanken darüber fahren lassen könnt. Ihr könnt euch das, was bereits hier ist, nicht anschaffen. Laßt die falsche Idee des Egos einfach fallen und bejaht die wirkliche, wahre.
15.23.1.9223 Jan 2011Ihr lernt, den Blick vom Ego abzuwenden, lernt, euch an das Überselbst zu wenden. Ihr ruft euch die unendliche und ewige GEGENWART des Überselbst so oft als möglich in Erinnerung. Euer Herz beschäftigt sich vor allem mit dem Gefühl des Friedens, Glaubens, der Harmonie und Freiheit, die diese Erinnerung hervorruft.
15.23.6.25424 Jan 2011Alle Dinge und alle Kreaturen sind im Welt-Geist, beziehen ihren Lebensstrom und ihre Intelligenz aus dieser Quelle. Aus diesem Grunde beginnen sie sich letztendlich danach zu sehnen; aus diesem Grunde entstehen Religionen und suchen die Mystiker.
12.17.1.2025 Jan 2011Denkt nicht so sehr daran, nach äußerer Hilfe zu suchen. Euer Höheres Selbst ist bei euch. Könntet ihr genug an seine Gegenwart glauben, dann wäret ihr imstande, nach innen zu schauen. Mit Ausdauer und Geduld …., es würde euch lenken.
14.22.3.15426 Jan 2011Jene GEGENWART läßt sich nicht von der menschlichen Existenz trennen, wiewohl es viele Menschen gibt, die diese Behauptung unglaublich, ja, an den Haaren herbeigezogen finden oder sie lediglich mit einem religiösen Glauben in Verbindung bringen mögen. Wenn sie sich nur lauter verkünden würde! Aber die Menschheit muß deren Weise zu deren Bedigungen annehmen. Wer will, kann in Erfahrung bringen, was diese sind.
14.22.3.6727 Jan 2011Beim letzten Grad innerer Erfahrung, in der tiefsten Phase der Kontemplation, verschwindet der Erfahrende selbst, der Meditierende vergeht, und für das erkennende Subjekt gibt es kein Objekt, das es kennen könnte – nicht einmal das Überselbst -, denn hier bricht die Dualität zusammen. Weil dieser Grad die höchste ,,Lichterfahrung” übersteigt, bei der das Überselbst seine Gegenwart visuell als eine blendende Masse, einen Schaft, Ball oder überirdisch leuchtenden Strahl offenbart, den man sieht, gleich ob die leiblichen Augen geschlossen oder geöffnet sind, hat man diesen Grad die göttliche Finsternis genannt.
16.28.2.14728 Jan 2011Nicht nur ist es der verborgene und geheimnisvolle Ursprung ihres kleinen Selbst, sondern es ist auch der nicht erkannte Ursprung der einzigen Augenblicke wahren Glücks, die ihnen je zuteil werden.
14.22.3.19529 Jan 2011”Die Wahrheit wird euch frei machen”, verhieß Jesu. Welche Art von Befreiung meinte er? Die Antwort kann nur lauten – die vom Ego! Und dies bestätigen seine eigenen, zu anderen Zeitpunkten geäußerten Ausführungen, die von der Notwendigkeit sprechen, sich selbst zu sterben.
6.8.4.21230 Jan 2011Jeder andere Zustand als diese vollkommene Stille ist eine Manifestation des Egos, selbst wenn es eine innere mystische “Erfahrung” sei. Um im Überselbst zu sein, müssen wir außerhalb des Egos und infolgedessen außerhalb der Erfahrung, der Gedanken, Phantasien oder Bilder des Egos sein. Alle diese mögen zu anderen Zeiten angebracht und nützlich sein, aber nicht dann, wenn das Bewußtsein ganz auf die Überselbstebene gehoben werden soll.
15.23.7.16431 Jan 2011
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