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Es ist oft nicht leicht – aber je eher wir dies tun, desto schneller wird unser Verstand weniger ressentimentgeladen und ruhiger – zu erkennen, daß dieses Ereignis, dieser Standpunkt oder diese Person Teil unseres Schicksals ist, daß unsere einzige Freiheit in einem solchen Fall eine moralische ist. Wir können unsere geistige Haltung wählen.
6.9.4.23Durch unser Erbe gebunden, nicht nur durch unsere persönliche Vergangenheit, sondern auch durch die Gesellschaft aus der wir stammen, wäre es sinnlos, von völliger Wahlfreiheit zu sprechen. Aber es wäre ein Denk- und Verhaltensfehler so zu tun, als hätten wir überhaupt keine Freiheit. Ein gewisses Maß davon existiert, da wir, in den meisten wenn auch nicht in allen Situationen immer mit mindestens zwei Wahlmöglichkeiten konfrontiert sind - einer höheren und einer niedrigeren.
6.9.4.28Kein Mensch hat einen freien Willen, wenn sich er von Dingen versklaven oder von Ereignissen außerhalb seiner selbst beeinflussen lässt. Wir haben den freien Willen nur, wenn wir innerlich davon losgelöst sind.
6.9.4.58Am Ende wird der Mensch vom Leben selbst gezwungen, Übungen und Routinen zu akzeptieren, die er ablehnt oder denen er sich widersetzt. Der Neuling in der Philosophie erwartet sie im Interesse seiner persönlichen Entwicklung, akzeptiert sie und arbeitet mit ihnen zusammen.
6.9.4.86Das Schicksal eines ganzen Lebens kann durch einen einzigen Fehler, welcher selbst die Folge von unregierten Gefühlen oder Leidenschaften ist, bestimmt werden.
6.9.4.90Durch Vergnügen in einigen Inkarnationen geschmeichelt und in anderen durch Schmerz getrieben, lernt der Mensch langsam, seine Fähigkeiten und Kräfte angemessen einzusetzen.
6.9.4.94Es gibt einen kürzeren und besseren Weg zur praktischen Weisheit. Was der Durchschnittsmensch erst nach langer Zeit und vielen Ereignissen erreicht, erreicht der klügere früher durch Intuition und Reflexion.
6.9.4.98Wo ist der freie Wille des Menschen? Wir haben die freie Wahl uns nach dem Muster der Welt-Idee zu richten, den höheren Gesetzen zu gehorchen oder nicht.
6.9.4.114Da die Gabe der Kreativität uns allen angehört und in allen Bereichen des Lebens eines Menschen einsatzfähig ist, können wir, wenn wir uns anstrengen und entschlossen bleiben, viel für die Gestaltung dieses Lebens tun.
6.9.4.121Das Leben wird jedem Einzelnen nach einem Muster präsentiert das von einer höheren Macht vorgegeben ist – nenne es Karma oder Gott, Schicksal oder Göttlichkeit. Jede Einzelne darf die kleineren Details bestimmen, die größeren Umrisse sind allerdings vorherbestimmt. Die Freiheit, die wir zu haben glauben, ist illusorisch. Aber dort, wo wir sie nicht vermuten, haben wir Freiheit, und das ist unser übergeordnetes Selbst, unser Höheres Selbst.
6.9.4.134Jesus hatte die Leidenschaft, jeden Menschen dazu zu drängen, seinen höheren Möglichkeiten zu entsprechen. Der Mensch, der auf einem niedrigeren Niveau als seinem besten lebt, erfüllt nicht seine wirkliche Aufgabe im Leben. Diese Haltung Jesu stand in direktem Gegensatz zu dem weit verbreiteten Fatalismus der Orientalen.
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